Den Chef um etwas bitten?

Bitten ist unangenehm?

Das macht den meisten Menschen etwas Angst: Sie wollen jemanden zu etwas bewegen, können aber weder zwingen, noch anweisen oder befehlen, noch erkaufen.

Der oder die „Jemand“ muss nicht zustimmen. Sie oder er kann einfach „Nein“ sagen und hat keine schlimmen Konsequenzen zu befürchten.

Warum ist das schlimm? Weil jede Ablehnung uns zunächst einmal persönlich trifft. So glauben, so fühlen wir zumindest. Und entsprechend handeln wir auch. Wie dumm! Nur weil jemand „Nein“ sagt, muss er noch kein schlechter Mensch sein. Vermutlich liegen gute Gründe vor…

Aber anders rum auch nicht: Nur weil jemand bittet, ist er noch keine schwache Persönlichkeit, kein Bittsteller, kein Bettler.

Es ist nur ein Mensch mit einem Anliegen, mit einer Bitte. Ein bittender Mensch.

Das ist die klassische Situation: Hier hilft die Bitte!

Programmieren wir unser Gehirn neu: Größe zeigt, wer (Wahl-)Freiheit lässt! Erzwingen hingegen kann jeder Kindskopf, wenn er nur eine Waffe oder ein anderes Druckmittel in der Hand halten kann.

Die Bitte, wenn sie gut vorbereitet und formuliert wird, erhöht Chancen auf Zustimmung geradezu dramatisch. Probieren Sie es aus! Verfeinern können wir Ihre Variante auch gemeinsam: Im Workshop. Schauen Sie bei „Wort und Ton“ oder bei den nächsten anstehenden Terminen.

Die gute Bitte: Sie folgt einem klaren Muster, zu finden hier: 4 Schritte zur Bitte. Vier Schritte, die es in sich haben. Die simpel wirken, wie die meisten „meiner“ Tools, die aber in der Anwendung doch eine gewisse Herausforderung bergen.

Lohnt sich!

Bitten im Machtgefälle

„Kleine“ Mitarbeiter tun sich schwer, eine Bitte an Führungskräfte heran zu tragen. Studierende haben Hemmungen, wenn Sie Profs um etwas bitten wollen.

Sie wären überrascht, hörten sie: Viele Chefs haben das gleiche Problem bei ihren Mitarbeitern! Eine Bitte, quasi von oben nach unten, fällt ihnen scher. „Der ‚Untergebene‘ (welch furchtbares Wort!) könnte ja ablehnen und wie steh ich dann als Chef da?“

Dabei ist das doch normaler Arbeitsalltag – für beide Seiten. Ich finde das auch gut so. Ich möchte nicht leben, arbeiten, wohnen, wo eine Bitte nichts zählt, weil alles über Vorschriften, Zwänge, Befehle und Verbote geregelt ist.

Was tun bei Ablehnung?

Vielleicht genügt schon das simple „Schade“ als gesprochenes Wort.

Der eigenen Selbstsicherheit ist Autosuggestion zuträglich: Ich sage mir selbst (und Nahestehenden): „Ich hatte mich gut vorbereitet. Und ich habe es probiert. Diesmal hat es nicht geklappt, vielleicht nächstes Mal. Der Versuch zählt.“