Der Innere Kritiker hat ein Gesicht

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Der Innere Kritiker hat ein Gesicht.

Doch so freundlich, wie er aussieht,
ist er nicht.

Er repräsentiert ein Denkmuster, das sofort Auswirkungen auch auf das Gefühl hat. Kein erfreuliches.

 

Zu viel Selbstkritik ist ungesund

Sehr selbstkritische Menschen schwächen sich selbst. Mit System. Und geben externen Kritikern ungewollt und unnötigerweise Futter. Wir haben es hier mit einer Gewohnheit zu tun. Im Übermaß wird der Innere Kritiker zum Erfolgsverhinderer. Zum Beispiel in Bewerbungs– oder Verhandlungs-Situationen.

Zu wenig Selbstkritik allerdings schadet dem Lernen und der persönlichen Entwicklung

Menschen, die bei sich selbst überhaupt keinen Bedarf sehen, etwas zu verändern, sind vermutlich Opfer ihrer Überheblichkeit geworden. Andere sagen Arroganz dazu. Denen ist mit diesem Beitrag hier nicht zu helfen. Um diese Personen geht es jetzt nicht.

Selbstkritik – Innerer Kritiker – Diagnose

Wer sich selbst auf die Schliche kommen will, kann die eigenen Denkmuster überprüfen. Wie das geht? Es ist einfach: Höre Dir selbst zu. Wenn Du mit Dir selbst redest, laut oder leise. Und wenn Du bei anderen über Dich sprichst.

Tauchen da solche Formulierungen auf wie „Das war klar – das musste schief gehen / ich bin halt ein Versager / gut ist anders / natürlich habe ich auch diesen Fettnapf wieder gefunden / ich kann es halt nicht / bin zu blöd / zu jung / zu alt / zu dick / zu dünn/ zu (…irgendwas)“ – hör Dir zu. Ich bin mir fast sicher, dass Du noch viel giftigere, zersetzende Sprüche drauf hast, wenn es um Dich selbst geht.

Es geht besser!

Auf Komplimente mit „Danke!“ reagieren

und nicht etwa mit „na, so toll ist das doch auch wieder nicht.“ (Gemeint sind hier die ehrlichen Komplimente und nicht die, welche eine Vorstufe zu manipulativen Aktionen darstellen. Lobt jemand mein hübsches Portemonnaie, dann kann ich auch gleich fragen „wie viel willst Du?“)

Das Gute als gut stehen lassen

Oh, ich erinnere mich ganz gut. Da kam ich mit einer Note „Gut“ aus der Abi-Prüfung und hörte „es hätte aber auch eine Eins sein können!“ Gut ist, wer dann als Antwort drauf hat: „Gut ist gut.“

Notorische Selbstkritiker sind schlechter dran. Sie hören den Inneren Kritiker, der schon längst laut vernehmlich und nie verstummend sagt: „Das hättest Du aber auch besser gekonnt!“ Und dann hören sie die Mitmenschen, die es ebenfalls aussprechen: „Wie kannst Du damit zufrieden sein? Da bist Du weit unter Deinen Möglichkeiten geblieben!“ Was passiert? Der Zweifel setzt sich im Hirn fest.

Das zugehörige Gefühl heißt sofort „Unzulänglichkeit“ und „Wertlosigkeit“ und „nicht in Ordnung“ – wie soll da Freude, Zuversicht, Mut entstehen und gedeihen? Viel wahrscheinlicher ist die Folge: Nächstes Mal erwarte ich schon gleich den Misserfolg, bestätige ihn noch mit „ich habs ja gewusst“ oder probiere mal lieber überhaupt nichts mehr. Schön blöd.

Vorbereiten und dann probieren, wenn es gelingen kann

Wie? Es kann nicht gelingen, weil die Vorbereitung nicht perfekt war? Oha, schon wieder wiehert unser falscher Freund!

Na klar bereitest Du Dich vor, wenn es dazu die Möglichkeit gibt. Und dann geh rein und probiere. Notfalls kannst Du noch die Sorgen über den Prüfstand schicken – und dann los.

Gelingt es? Freu Dich über den Erfolg und rede darüber. Maden begegnest Du mit „mach mir das nicht madig, freu dich mit mir! Haare in Suppen interessieren mich nicht mehr.“

Oder, sollte ein Misserfolg eintreten, dann sage: „Ich habe es probiert und mein Bestes gegeben. Nächstes Mal mach ich es an folgender Stelle anders:…“

Den Inneren Kritiker nutzen und steuern

Gib ihm feste Redezeiten. „Okay, mein lieber Kritiker, jetzt darfst Du mir 10 Minuten lang erläutern, wo ich was lernen kann – und wie. Das ist der Job des festangestellten Kritikers, Nachteile-Suchers und Warners.mehr Mut!

Und nach exakt 10 Minuten: „Hab ich alles verstanden, danke für deine Bemühungen. Jetzt hältst du deine Klappe und gibst das Mikrofon weiter. An den Visionär, den Träumer – oder an den Macher.“

(Dies ist übrigens die Disney-Methode, aber dazu später mehr)

In meinen Workshops wird der Innere Kritiker gebändigtmehr-mut-cool

Zum Beispiel bei „mehr Mut im Wohnzimmer.“

Auch in allen anderen Veranstaltungen, in denen Feedback einen festen Platz hat. Da bekommt er genau den Raum, der ihm zusteht. Versprochen.

 

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