Wissenschaft zum Thema Angst und Furcht

Auch wenn ich in meinem Blog hier nicht die präzise formulierten Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungsarbeiten liefere – es gibt sie und sie sind faszinierend:

Angst und Furcht – was weiß die Wissenschaft?

Angst, so sagen Forscher, ist ein unbestimmtes individuelles Gefühl von Beklemmung, Besorgnis aufgrund von unspezifischen Reizen der Umgebung, die als bedrohlich wahrgenommen werden.

Furcht wird von konkreten Reizen ausgelöst – Objekte oder Situationen – und führt zu Alarm-Reaktionen, die wir kennen: Es sind die bekannten Stress-Reaktionen wie Erhöhung des Blutdrucks und der Atemfrequenz sowie Freisetzung von Stresshormonen. Wir haben es hier mit den Dimensionen zu tun, der ich eine eigene Kategorie dieses Blogs gewidmet habe.

Stammesgeschichtlich ist Furcht nützlich: Vorsichtige überleben in gefährlichen Umgebungen eher. Dies deckt sich mit der Betrachtung „nur Mut genügt nicht“ oder, anders formuliert: Mutige leben gefährlicher. Auch deshalb plädiere ich hier für mehr Mut, aber nicht für Übermut.

Forscher schauen genauer hin

Es wird noch spannende Erkenntnisse geben, wenn die Hirnforschung sich weiterhin so schnell entwickelt wie derzeit. Areale und Abläufe im Gehirn können an spezifischen Stellen nachgewiesen und sichtbar dargestellt werden. Es kristallisieren sich derzeit drei Hirnregionen heraus, die unsere Reaktion auf Furcht steuern:

  1. Amygdala (emotionale Komponenten von Erinnerung unangenehmer Ereignisse, das so genannte Furchtgedächtnis),
  2. Hippocampus (komplexe Informationen über den Kontext des Ereignisses)
  3. Präfrontalcortex (Bewertung und Abstimmung mit Erfahrungswerten)

Damit werden Zusammenhänge deutlicher, die hohe Komplexität immer wieder beweisen und Wissenschaftler vor immer neue Aufgaben stellt.

Therapie-Forschung

Auch die Erkundung wirksamer therapeutischer Maßnahmen zeigt faszinierende Ergebnisse. Sei es, das Therapie-Forschung die wirksamen Elemente von Psychotherapie erschließt, sei es, dass Psychopharmaka im Zusammenspiel mit körpereigenen Substanzen untersucht werden – es gibt noch viel zu tun, auch um die häufigen Angststörungen gut behandeln zu können.

Doch warum die Reaktion auf den Anblick einer Spinne etwas Ähnliches auszulösen vermag wie die Erwartung, eine Rede halten zu müssen – wir wissen es nicht.

Wie unser Denken und unser Gefühl von Angst darauf Einfluss haben, was in Gehirn und übrigem Körper geschieht, wie individuelle Bewältigungsstrategie darauf wirken – vieles ist noch nicht geklärt. Wissenschaft bleibt spannend.

Einfluss nehmen auf eigene Ängste und Furcht

Kontrollieren komplexer Systeme wie oben angedeutet? Wer überzeugt ist, kontrollieren zu können, möge bitte eigenen Größenwahn ausschließen.

Doch Einfluss nehmen können wir – über viele sehr unterschiedliche Ansatzpunkte.  Darum geht es bei dieser Seite und darum geht es bei meinen Veranstaltungen.