Nur Mut tut gar nicht gut!

Es reicht nicht, nur Mut zu haben. Sie benötigen auch Wissen, Fähigkeiten… Stellen Sie sich vor, jemand hat den Mut, in 2000 Metern Höhe aus einem Flugzeug zu springen. Da ist es schon sinnvoll, zu wissen: Der Fallschirm auf dem Rücken ist korrekt gepackt und unser Springer weiß auch, wie er ihn zu benutzen hat. Mut allein genügt nicht – Mut allein kann sogar zu ganz unguten Ergebnissen führen.

Nur Mut ist gefährlich

Weil daraus schnell Übermut wird oder Leichtsinn. Stuntmen überleben, weil sie Risiken kennen, aufmerksam bleiben, Respekt vor der Gefahr bewahren. Feuerwehrmänner und -frauen wissen um das Feuer und seine vernichtende Macht und bleiben vorsichtig. Der erfahrene Skipper sprach es ganz  deutlich aus: „Never trust the sea!“

Wenn der Flug-Trainer sagt „Du schaffst das!“ und dabei vernachlässigt, dass die Schülerin keinerlei Notfall-Routinen beherrscht, bringt er sie in Gefahr. Unverantwortlich.

Wie? Das hat mit Ihrem Leben nichts gemeinsam? Oh doch. Achten Sie mal darauf, wer Sie zu Handlungen und zu Versuchen anspornt, zu Verhaltensweisen anstiften will. Und sei es nur „Augen zu und durch!“ oder „Nun fahr doch mal ein bisschen schneller!“

Nur Mut wirkt unglaubwürdig

Wer zwar den Mut mitbringt, das Mikrofon zu ergreifen, dann aber keine Inhalte, kein Wissen, kein Fundament für eine Argumentation zur Verfügung hat, wird kein Interesse bewirken. Redner, die außer Traute nichts darbieten, bewirken und auch keine Änderungen. Die Zuhörer werden glauben, es mit Dampfplauderei oder Wolkenschieberei zu tun zu haben. Heiße Luft ist nur im Haarföhn oder im Umluftherd gefragt.

Die Kombination zieht

Indes DAS funktioniert: Wenn sich kompetente Menschen trauen, etwas  zu sagen – und wenn sie dann auch noch gut sprechen können, dann werden sie etwas bewirken. Wenn Menschen lange genug geübt haben, welche Handgriffe erforderlich sind, und sich erst dann an die anspruchsvolle Aufgabe begeben, dann gelingen auch anspruchsvolle Manöver.

Wenn Redner sich solides Fachwissen angeeignet haben, Ihren Beitrag geübt haben und dann auch noch wissen, wie sie unfairen Attacken begegnen können – dann dürfen sie in die Talkshow oder ans Rednerpult.